Ein Besuch im Museum am Col-des-Roches führt durch über 400 Jahre regionale Industriegeschichte. Die in Europa einzigartige Anlage verdankt ihre Entstehung dem Umstand, dass sich der Talfluss Bied aufgrund seines geringen Gefälles nicht für den Antrieb einer konventionellen Getreidemühle eignete. So kamen drei Müller auf die Idee, einen Wasserfall im letzten Abschnitt des Gewässers zu nutzen, der über mehrere Meter in eine Kalksteingrotte stürzt. Die im Lauf der Jahrhunderte ständig ausgebaute unterirdische Fabrik umfasste schliesslich fünf Wasserräder, die neben Getreidemühlen auch eine Dresch-, Öl- und Sägemühle antrieben. Zur Wartung der Räderwerke schlugen die Industriepioniere Tunnels und Treppen in den Kalkstein. Nach einer aufwändigen Restaurierung sind diese seit 1987 für das breite Publikum zugänglich, wobei der Abstieg 23 Meter tief in den Untergrund führt.